Kleinprivatwald nachhaltig managen
Wälder als wichtige natürliche Ökosysteme müssen erhalten und ihre wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Potenziale für die Zukunft weiterentwickelt werden. Einhellig bekräftigten das die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse (FWZ) auf ihrem 1. Brandenburger Landeskongress am Wochenende. Rund 90 Vertreter*innen von rund 50 Brandenburger FWZ kamen in Neuseddin (Potsdam-Mittelmark) zusammen. Die Kleinprivatwaldbesitzenden der Mark sehen sich mit ihren Wäldern vor große Herausforderungen gestellt, verstärkt durch den Klimawandel.
Die versammelten Vertreter märkischer Forstwirtschaftlicher Zusammenschlüsse bedanken sich bei Bürgerinnen und Bürgern und der Politik für die Aufmerksamkeit und Unterstützung, die dem Thema Wald inzwischen entgegengebracht werde.
„Im Kleinprivatwald soll das Eigentum der Waldbauern erhalten, gepflegt und durch verstärkten Waldumbau klimafit gemacht werden. Wichtig dafür: Die Stärkung der anerkannten Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse. Die FWZ sollten dazu weiter professionalisiert werden. Auf der Fläche und auf dem Holzmarkt.“
Enno Rosenthal, Vorsitzender des Waldbauernverbandes Brandenburg
Von der Landespolitik erwarten die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse zwischen Uckermark und Fläming eine dauerhafte, verlässliche und direkte Förderung des Personals zur Forstbetriebsleitung sowie für die Mitglieder- und Flächenverwaltung. Zudem sei die Forcierung der Waldumbaumaßnahmen durch gezielte finanzielle Unterstützung und auch eine Verbesserung der Jagdrechte für Eigentümer kleiner Flächen geboten.
Eine Erweiterung der Aufgaben für Forstwirtschaftliche Vereinigungen, etwa für gemeinsame Geschäftsstellen mehrerer Forstbetriebsgemeinschaften (FBGen), sei ebenso geboten, wie eine Beratung und Anleitung von FBGen und Waldbesitzenden durch sogenannte FBG-Beratungsförster in den Hoheitsoberförstereien. Eine weitere wichtige Forderung im Kleinprivatwald besteht in der technischen Übernahme von Waldbrandvorbeugungsmaßnahmen wie Löschwasserentnahmestellen und Waldbrandschutzstreifen durch den Landesforstbetrieb. Auch an der Übernahme von Kosten der Gewässerunterhaltung durch die Kommunen halten die Kleinprivatwaldbesitzer fest.
Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse sind Interessenvertretungen von etwa 20 Prozent der insgesamt 93.500 Eigentümerinnen und Eigentümer kleiner Waldflächen. Diese besitzen ein Viertel des Brandenburger Waldes. Davon sind über 80 Prozent kleinparzellierte Kiefernbestände.
Bericht in rbb UM6 am 30.07.2022 #ardmediathek ab 6:27 Minute.