ELER-Projekt des Monats November: Hemmnis für den Waldumbau – Beseitigung der Spätblühenden Traubenkirsche

Die aus Nordamerika stammende Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) hat sich mittlerweile auch in Brandenburg fest etabliert. Zwar bringt sie einige Vorteile mit sich, wie eine verbesserte Bodenfruchtbarkeit. Außerdem schützt ihr dichter Bewuchs und die flächige Beschattung vor Waldbrand und Wind. Zudem wird die Spätblühende Traubenkirsche gern von Bienen besucht.

Allerdings ist die Spätblühende Traubenkirsche ein erhebliches Hemmnis bei der aktiven und natürlichen Waldverjüngung. Ihre Konkurrenzstärke und ihr rascher Wuchs führen in kurzer Zeit zur Verdrängung heimischer Baumarten, weshalb die sie als schädliche Pflanze mit invasiver Tendenz eingestuft wird.

Gerade in Brandenburg, wo 70 % der Fläche von Kiefern-Monokulturen dominiert ist und der Waldumbau von allen Försterinnen und Förstern vorangetrieben wird, ist die invasive Kirschenart ein Hindernis. So auch in der Forstbetriebsgemeinschaft Neuruppin, in der 17.000 Waldbesitzende organisiert sind. In der FBG wurde der Beschluss gefasst, auf einer Fläche von 1,8 Hektar in der Gemarkung Dorf Zechlin die heimische Traubeneichen (Quercus petraea) zu pflanzen und gleichzeitig die Beseitigung der Spätblühende Traubenkirsche umzusetzen. Dabei wurden größere Büsche weggeschnitten sowie kleinere herausgezogen. Das Entfernen muss regelmäßig wiederholt werden, bis die angepflanzten Eichen groß genug sein werden.

Zum Ausgleich für die Mehraufwendungen wird die Beseitigung der Spätblühenden Traubenkirsche in den Jahren 2019 und 2020 aus öffentlichen Mitteln unterstützt. Die ELER-Förderung beträgt hierfür 900 Euro – pro Hektar werden 250 Euro gefördert. Dies erfolgte auf Grundlage die Richtlinie des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft über die Gewährung von Zuwendungen für die Förderung von forstwirtschaftliche Vorhaben.

Foto: FBG Neuruppin w.V.