Der Ausverkauf geht weiter

Der Thünen Report 80 fasst die Ergebnisse eines Projekts „Auswirkungen überregional aktiver Investoren in der Landwirtschaft auf ländliche Räume“ zusammen. Darin wurde eine Fallstudien-Methodik zur Untersuchung der Auswirkungen solcher Investoren auf die übernommenen landwirtschaftlichen Betriebe, auf Wertschöpfung und Beschäftigung sowie Umwelt und Lebens-qualität in den betroffenen Gemeinden entwickelt.

Die Methodik wurde in Form explorativer Fallstudien in zwei ostdeutschen Regionen erprobt und verfeinert. Im Ergebnisteil werden Agri-Holdings als zentrale Entscheidungseinheiten eingeführt und in ihrenAusprägungenbeschrieben. Gründe für deren Entstehen sowie Hintergründe für den Verkauf von Agrarunternehmen in den Fallregionen werden herausgearbeitet. Ergebnis der Analyse von Eigentums-und Bewirtschaf-tungsdaten ist die „konsolidierte Agrarstruktur“ der Region, die deutlich von den Zahlen der amtlichen Agrarstatistik abweicht.

Die Wirkung der Betriebsübernahmen durch Holdings auf die Beschäftigung oder das Steueraufkommen in den Gemeinden ist nicht messbar, da der Beitrag der Landwirtschaft hierzu auch in den ländlichen Regionen insgesamtnur noch sehr gering ist. Zur Stabilisierung der ländlichen Ökonomie im letzten Jahrzehnthat die Landwirtschaft insgesamt wenig beigetragen. Generell verstärkt die Herausbildung von Agri-Holdings die wachsende Distanz zwischen den Agrarunternehmen und der ländlichen Bevölkerung.

Studie zum Download

Beitrag im Tagesspiegel